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Norwegische Waldkatze
 
Ursprung: Norwegen
 
Alternative Namen: Norweger
 
Gewicht:
Kater: 5–9,5 kg
Kätzin: 3,5–7 kg
 
Herkunft und Geschichte:
Verschiedene Abbildungen der Norsk Skogkatt findet man bereits auf alten Wikinger-Münzen: In der altnordischen Mythologie zogen zwei Waldkatzen nach dem Glauben der Wikinger den Wagen der Fruchtbarkeitsgöttin Freya, die die Gattin Óðrs ist.
In norwegischen Märchen findet man oft den Hinweis auf koboldhaft wirkende Zauber- oder Trollkatzen (norwegisch: Trolldom = Zauber) mit langen buschigen Schwänzen. Man kann annehmen, dass aus Mitteleuropa eingewanderte Kurzhaarkatzen sich im Laufe der Jahre dem rauen Klima Skandinaviens anpassten und dieser Evolutionsprozess durch die isolierte Lage der norwegischen Wald- und Fjordbauernhöfe noch gefördert wurde. Aufgrund des Klimas in Norwegen war diese Anpassung an schroffe Gebirge, tiefe Wälder, unzählige Fjorde und ein Land mit riesigen Eisfeldern nördlich des Polarkreises auch dringend erforderlich.
Daher entwickelte diese „Trollkatze“ eine dichte Unterwolle zum Schutz gegen eisige Kälte und ein glattes, leicht fettiges und dadurch wasserabstoßendes Deckhaar, um Regen und Schnee abzuhalten. Relativ große Tatzen mit Haarbüscheln zwischen den Ballen ermöglichen dieser Katze das Laufen über Schneedecken.
Erstmals wurden 1930 Zuchtprogramme aufgestellt, 1938 war dann die Norwegische Waldkatze erstmals auf einer Osloer Ausstellung zu sehen. Anfang der 1970er Jahre erfolgte ein zweiter Anlauf für die Züchtung der Norwegischen Waldkatze. Im September 1972 erhielt die Norwegische Waldkatze schließlich einen vorläufigen Standard, sie wurde von den norwegischen Vereinen zum ersten Mal als eigenständige Rasse akzeptiert und sie wurde 1972 sogar als Norwegische Nationalkatze anerkannt. Die Bezeichnung Norsk Skogkatt wurde damit offiziell. Die ersten Zuchtkatzen wurden 1975 bei der FIFé registriert, erst 1977 erhielt die erste Norwegische Waldkatze, Pans Truls, ein Kater im Alter von 3 Jahren, vollen Zertifikatsstatus bei der FIFé. Auch in anderen Ländern Europas erregte „die Katze, die aus den Wäldern kam“ Interesse. Nach Anerkennung durch die FIFé waren aber vorerst nur Katzen ab der vierten Generation für den Export zugelassen. Seit den 1980er Jahren erfreut sich die Norwegische Waldkatze in ganz Europa und auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit.
 
Aussehen:
Die Norwegische Waldkatze zählt zu den Halblanghaarkatzen und ist neben der Maine-Coon- und der Ragdoll-Katze eine der größten Katzenrassen. Ihre Erscheinung verdankt die Norwegische Waldkatze dem extremen Klima in ihrer skandinavischen Heimat. Sie ist groß, sehr robust, kräftig und muskulös gebaut und besitzt ein doppellagiges Fell aus dichter Unterwolle und aus stark wasserabweisendem Deckhaar, welches durch eine dünne Schicht aus noch längeren Haaren (Deckhaare), die fein über dem Fell liegt, unterstützt wird (dies wirkt wie eine dritte Haarschicht). Wie fast alle Katzen aus gemäßigten und polaren Breiten verändert auch die Norweger jahreszeitlich die Dichte ihres Fells, um sich optimal vor Kälte zu schützen. Die Norweger trägt im Winter wie auch die Sibirische Katze ein charakteristisch dickes Winterfell, es ist unter dem Bauch, am Hals, an Brust und am Schwanz besonders lang und dicht, sodass auch klirrende Kälte von minus 30 Grad ihr nichts anhaben kann. Die langen, glänzenden Deckhaare sind bei der Norwegischen Waldkatze (im Gegensatz zur Maine Coon) leicht ölig, daher schwer herabfallend und somit Wasser abweisend, damit auch keine Nässe an die Haut kann. Das Fell der Norweger ist nicht so seidig, wie das der Maine Coon, sondern wirkt eher ein bisschen zottig. Zwischen den Ballen der Pfoten befinden sich die so genannten „Schneeschuhe“, das sind 4 bis 5 cm lange Haarbüschel, die dazu dienen, den Schnee zwischen den Ballen fern zu halten, damit sich dort kein Schnee festtreten kann. Im Sommer ist das Unterfell meist sehr spärlich entwickelt, oft lassen nur die langen Schwanzhaare auf eine Halblanghaarkatze schließen. Bei nichtkastrierten Katzen ist der Unterschied von Winterfell zu Sommerfell wesentlich größer.
Im Vergleich zur Europäischen Hauskatze ist die ursprüngliche Norweger sehr groß, meist getigert oder schwarz – mit und ohne weiß – typisch mit weißen Handschuhen. In den nordischen Wäldern finden sich vor allem getigerte Norweger-Katzen, an den grauen Felsenküsten sind die Norweger-Katzen häufiger von schwarzer Fellfarbe mit und ohne Weiß-Anteil. Es gibt die Norwegische Waldkatze aber in allen Hauskatzenfarben.
Die Norwegische Waldkatze hat einen langgestreckten Körper und hohe Beine, im Gegensatz zur Maine Coon und zur Sibirischen Katze sind ihre Hinterbeine höher als die Vorderbeine. Das Gesicht der typischen Norwegerkatze ist dreieckig, die Ohren sind hochplatziert, die Ohren sind innen mit starken Fellbüscheln versehen, oft tragen sie auch luchsartige Haarpinsel. Die sehr langen Schnurrhaare unterstreichen die Dreiecksform des Gesichtes, die Halskrause soll gut entwickelt sein, an den Beinen trägt die Norweger Knickerbocker, siehe Standard. Der Schwanz ist lang und buschig. Die Nase trägt keinen Stopp, sie ist lang und – im Gegensatz zur Sibirischen Katze – vollkommen gerade, das Kinn ist kräftig. Die Norweger ist erst im Alter von drei bis vier Jahren ausgewachsen, dann erreicht sie ihre volle Größe.
 
Charakter:
Norwegischen Waldkatzen sehen aus wie Wildtiere, sind jedoch sehr sanft und gutmütig. Sie gelten von ihrem Wesen her als unkompliziert und verspielt und entwickeln eine enge Bindung zum Menschen. Norwegerkatzen sind für gewöhnlich gesellig und akzeptieren auch andere Katzen in ihrem Revier beziehungsweise in der Wohnung.

norwegische waldkatze.jpg


 

 

 


 

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